Piepkuchenbäcker aus Spelle spenden 5000 Euro an den Verein „Das Behinderte Kind e.V.“
Für die Piepkuchenbäcker aus Spelle ist Backen aktive Nächstenliebe. Seit nunmehr sieben Jahren rollen die sechs Männer nach altem Familienrezept knusprige Neujahrshörnchen für Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. In der letzten Vorweihnachtszeit haben sie sage und schreibe 17.500 Piepkuchen unters Volk gebracht und den Erlös von 5.000 Euro jetzt an den Verein „Das Behinderte Kind e.V.“ mit Sitz in Münster gespendet.
„Das kommt dabei heraus, wenn sich sechs Möchtegern-Backspezialisten an die Domäne ihrer Mütter und Großmütter wagen“, lachte Stefan Heeke anlässlich der Spendenübergabe im Schuhaus Fenbers in Spelle. Er hatte 2009 beim gemeinsamen Glühweintrinken mit Andreas Brüggemann, Klaus Sändker und Reiner Baltes auf dem Speller Weihnachtsmarkt die zündende Idee gehabt, Piepkuchen für den guten Zweck zu backen.
5.000 Euro für 17.500 verkaufte Piepkuchen übergaben die Speller Piepkuchenbäcker im Schuhhaus Fenbers an Dr. Ulrich Hafkemeyer vom Verein „Das Behinderte Kind e.V.“, der sich zudem noch über 120 Teddybären von der Klasse 7b der Oberschule Spelle freute.
Verstärkung erhielt das Backteam von Martin Rekers und Andreas Teders, seitdem glühen immer in der Adventszeit sechs Eisen um die Wette. Die Rezeptur von Elfriede Heeke sorgt dafür, dass die Piepkuchen nicht nur „made in Spelle“ sind, sondern auch danach schmecken. Neben dem Geselligkeitsfaktor ist insbesondere die Unterstützung gemeinnütziger Einrichtungen die Triebfeder der Piepkuchenbäcker. Ihr Engagement erfährt viel Unterstützung, so hat auch schon der Weihbischof Johannes Wübbe sein Backtalent bewiesen, die Firma Cordesmeyer spendet säckeweise Mehl, ein Speller Landwirt 300 Eier.
Dass das Piepkuchengeld in diesem Jahr dem Verein „Das Behinderte Kind e.V.“ zugutekommt, ist der Vermittlung über Orthopädie-Schuhmachermeister Torsten Fenbers zu verdanken, der in seinem Geschäft für jedes verkaufte Paar Kinderschuhe immer einen Euro für den Verein zurücklegt.
Der rein ehrenamtlich aufgestellte Verein „Das Behinderte Kind e.V.“ wurde Anfang der sechziger Jahre im Zuge der Contergan-Katastrophe gegründet und engagiert sich bis heute als
Aktionsgemeinschaft zur Förderung körperbehinderter Kinder und Jugendlicher und deren Familien. Durch seine Arbeit als Kinderorthopäde steht der Vereinsvorsitzende Dr. Ulrich Hafkemeyer in
direktem Kontakt mit rund 2.000 behinderten Kindern im Jahr, die er u. a. in Coesfeld, Rheine und Meppen betreut. Er weiß um ihr oft schweres Schicksal, umso mehr kritisiert er, dass der
bundesweit einzige Lehrstuhl für technische Orthopädie an der Uniklinik Münster ohne Not eingeschläfert wurde.
„Behinderte Kinder haben keine Lobby. Wir unterstützen die Kinder und ihre Familien mit kleinen Hilfen, die einen großen Effekt haben und glücklich machen“, verwies der Arzt
darauf, dass das strahlende Lachen eines Kindes, das seinen Rollstuhl oder sein Korsett für einen Moment vergessen könne, seine Motivation sei. Sein Dank wie auch der von Schatzmeisterin
Andrea Wellering galt nicht nur den Piepkuchenbäckern, sondern auch der Klasse 7b der Oberschule Spelle, die im Rahmen einer Aktion der Schülervertretung rund 120 Teddybären für Dr. Hafkemeyers
kleine Patienten übergaben.